Martin Pollack ist ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und literarischer Übersetzer.
Pollack ist der uneheliche Sohn des SS-Sturmbannführers Gerhard Bast und Stiefsohn des oberösterreichischen Malers und Grafikers Hans Pollack. Neben dem Gymnasium absolvierte Pollack eine Lehre als Bau- und Möbeltischler und legte auch die Gesellenprüfung ab. Dann studierte er an der Universität Wien, der Universität Warschau sowie an verschiedenen jugoslawischen Universitäten Slawistik undosteuropäische Geschichte. Parallel zu seinem Studium war Pollack bereits als Übersetzer und Journalist tätig.
1987 begann Pollack als Redakteur für das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel zu arbeiten, unter anderem als Korrespondent in Wien und Warschau. Gleichzeitig publizierte er Essays und Übersetzungen polnischer Texte.
Seit 1998 ist er als freier Autor und Übersetzer tätig. Pollacks Bücher haben einen dokumentarischen Anspruch, dessen Zielsetzung es ist, Geschehnisse exakt zu dokumentieren, ohne dabei dem Leser persönliche Ansichten aufzuzwingen. Seine Bücher dokumentieren zumeist Ereignisse in der näheren Vergangenheit, die in Vergessenheit geraten sind, darunter Verbrechen des 20. Jahrhunderts in Galizien.
2010 wurde sein aktueller Roman Kaiser von Amerika. Flucht aus Galizien, der durch ein Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung gefördert wurde, mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011 ausgezeichnet.
Zurzeit lebt er in Wien und in Bocksdorf im Südburgenland.