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MERIDIAN CZERNOWITZ auf Buch Wien 2018

Veranstaltungen:

Mittwoch                     

07.11.2018                 

19 Uhr

 Location: Restaurant Schrnk (Otto Bauer Gasse 26, 1060) 

Titel der Veranstaltung: Lesung und Gespräch mit den ukrainischen Autoren (Kooperationspartner – Ukrainische Kulturtage I U stream Fest).

(Im Rahmen des Projekts „Paul Celan 100. Meridian des großen Meisters der deutschen Sprache: Czernowitz-Paris-Ewigkeit“)

Mitwirkende: Igor Pomerantsev, Serhiy Zhadan, Andriy Lyubka

Sprachen: Ukrainisch, Russisch, Deutsch

 

Donnerstag

08.11.2018

14:45 Uhr

Location: Wiener Buchmesse, Radio Wien-Bühne

Podiumsdiskussion – Andriy Lyubka, Igor Pomerantsev, Evgenia Lopata: Paul Celan und moderne ukrainische Lyrik

Jede Nationalkultur hat ihre eigene Geografie, ihre Helden und Mythen. Es gibt jedoch Städte und Persönlichkeiten, die ihren Platz außerhalb der Landesgrenzen und Mentalitäten finden. Die Europäische Kultur und Weltkultur haben eigene Persönlichkeiten, Codes und Kennwörter. Czernowitz (der österreichische Name der heutigen ukrainischen Stadt Tscherniwzi) und Paul Celan sind Intellektuellen weltweit bekannt, das Werk von Paul Celan wird in den Schulen und Universitäten Deutschlands gelehrt. Der Czernowitzer Paul Celan verbindet in seinem Werk auf einzigartige Weise die deutsche, jüdische, ukrainische, französische, rumänische und österreichische Kultur.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Paul Celan 100. Meridian des großen Meisters der deutschen Sprache: Czernowitz-Paris-Ewigkeit“statt.

Andriy Lyubka und Igor Pomerantsev sprechen mit Evgenia Lopata über Paul Celan und sein Werk und präsentieren ihre neuen Bücher „Hört ihr mich?“ von Igor Pomeranzew und „Dein Blick, Cio-Cio-San“ von Andriy Lyubka (beide erschienen in September 2018 im Meridian Czernowitz Verlag / Ukraine).

Sprachen: Ukrainisch und Russisch, Dolmetschen ins Deutsche – Evgenia Lopata

Die Veranstaltungen werden von der Internationalen Literaturkorporation MERIDIAN CZERNOWITZ und Paul-Celan-Literaturzentrum organisiert und finden statt mit Unterstützung durch Ukrainian Cultural Foundation und das Culture Bridges Programm.

Mehr zur Veranstaltung

Mehr zu den TeilnehmerInnen:

Serhij Zhadan *geboren am 23. August 1974 in Starobilsk, Oblast Luhansk) ist ein ukrainischer Schriftsteller, Dichter und Übersetzer. Seit 1991 gehört der Autor zahlreicher Lyrikbände zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw, wo er auch heute lebt. Zhadan tritt außerdem als Organisator von Literatur- und Musik-Festivals in Erscheinung und verfasst Rocksong-Texte, die er selbst zur Musik der Band “Sobaky w kosmossi” spricht. Serhij Zhadan wurde 2006 mit dem Hubert Burda Preis für junge Lyrik ausgezeichnet. Zhadan war Aktivist der Orangen Revolution. Im Jahr 2014 wurde Zhadan für seinen Roman Die Erfindung des Jazz im Donbas (Originaltitel Woroschilowgrad, der sowjetische Name von Luhansk) mit dem Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde der Roman vom ukrainischen Dienst der BBC zum besten ukrainischen Buch des Jahrzehnts gewählt.

Am 17. Oktober 2015 wurde Zhadan mit dem begehrten Breslauer Angelus-Preis, der mitteleuropäischen Autoren verliehen wird, für seinen Roman Mesopotamien geehrt. Zwischen April 2014 und August 2015 war Zhadan mit seiner Band mehrfach in den Donbas gereist und hatte Konzerte gegeben und Hilfsgüter geliefert.

Igor Pomeranzew, geboren am 11. Januar 1948 in Saratow, Sibirien. Studierte englische Philologie und Pädagogik an der Universität Czernowitz. Seine ersten Lyrik-Veröffentlichungen erschienen 1972 in der Moskauer Zeitschrift „Smena“. Er hatte Kontakt zur ukrainischen Bürgerrechtsbewegung. 1976 wurde Pomeranzev vom KGB – wegen der Verbreitung von anti-sowjetischer Literatur und dem Abhören ausländischer, „feindlicher“ Radiostationen –  verhaftet. 1977 wurde ihm nahegelegt zu emigrieren. 1978 erfolgte die Ausbürgerung nach Deutschland mit Ehefrau und dem damals zehn Monate alten Sohn. 1979 zog er nach London, um dort für das Russische Service von BBC zu arbeiten. 1987 wechselte er nach München, seit diesem Zeitpunkt ist er als Produzent von Kultursendungen „Over The Barriers“ für Radio Free Europe, Russland (RFE/RL) tätig. Im September 2010 fand das durch Pomeranzev initiierte Lyrik-Festival „Meridian Czernowitz“ erstmals statt. Seit 1995 lebt er in Prag.

Evgenia Lopata (geb. 1994 in Czernowitz) ist ukrainische Kulturträgerin, Übersetzerin und Managerin. 2018 beendete sie ihr Studium der Germanistik und Wirtschaftswissenschaften an der Czernowitzer Universität und Grazer Karl-Franzens-Universität. Seit 2013 leitet sie das Internationale Lyrikfestival Meridian Czernowitz und internationale Projekte mit Schwerpunkt ukrainisch-europäische und deutsch-ukrainische Beziehungen. Sie ist Chefredakteurin des Verlags “Meridian Czernowitz”, übersetzt aus dem Deutschen und Englischen ins Ukrainische. 2015 erhielt sie den Preis “Junge Europäerin des Jahres” von der Schwarzkopf-Stiftung.

Andrij Ljubka, geboren am 3. Dezember 1987 in Riga, ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer. Andrij Ljubka beendete 2009 sein Studium der ukrainischen Philologie an der Universität Uschhorod. Bereits in Studienjahren erschienen seine ersten Gedichte und Bücher. Seither publiziert er in zahlreichen ukrainischen Literatur-Zeitschriften und ist mit seinen Gedichten in einem guten Dutzend von Sprachen übersetzt. Nach zahlreichen Stipendien und Teilnahmen an Poesie-Festivals von Moskau bis hin nach Rio de Janeiro ist er inzwischen zum Kurator aufgestiegen und wirkte in dieser Funktion beim Meridian Czernowitz und bei „Kiewer Lawra“. In seiner Studentenzeit war Ljubka politisch engagiert wie kaum ein anderer ukrainischer Autor.  2006–2008 leitete Ljubka das Studentenparlament der Universität Uschhorod, in der Stadt, in der er lebt.

Andrij Ljubka gehört zu der jungen Generation ukrainischer Autoren, die frei von Prägungen durch die Zeiten der Sowjetunion leben, denken und schreiben. Zu den Auszeichnungen des jungen Autors zählen aktuell Central European Initiative Fellowship, Slowenien (2017) und Jurij-Schewelow-Preis für den Band „Saudade“ (2017).

Besuchen Sie den Stand von der Internationalen Literarischen Korporation Meridian Czernowitz (Ukraine) auf der Buch Wien in der Halle D, Stand A 09 – täglich von 10 bis 18 Uhr.