Zusätzlich zum Lyriktreffen Meridian Odesa 2024, das vom 1. bis 3. November in Odesa stattfindet, werden das Meridian-Team und die ukrainischen Schriftsteller*innen Juri Izdryk, Yaryna Chornohuz und Iryna Tsilyk in den Süden der Ukraine reisen, um an den Literatur- und Diskussionsveranstaltungen teilzunehmen.
- Literaturforum „Meridian Mykolajiw“ 2024: Montag, 4. November, 17:30 Uhr, Kino „Batkivschtschyna“ (Mariupol-Straße 9). Eintritt frei mit vorheriger Registrierung
- Literaturforum „Meridian Cherson“ 2024: Dienstag, 5. November
- Literaturforum „Meridian Zaporizhzhia“ 2024: Mittwoch, 6. November, 17:30 Uhr, Schutzraum „Unbreakable Hub“ (Wjatscheslaw-Saitsew-Straße 9). Eintritt frei mit vorheriger Registrierung.
Iryna Tsilyk wird Auszüge aus ihrer demnächst erscheinenden Sammlung „Dünnes Eis“ vorstellen. Es handelt sich um Gedichte, die in den letzten acht Jahren entstanden sind und in denen die Autorin die Realitäten des Krieges und die Herausforderungen des Lebens mit der Zerbrechlichkeit des Eises vergleicht. Sie thematisiert persönliche und gesellschaftliche Traumata und stellt die Frage nach der Bewahrung der Menschlichkeit im Angesicht des Krieges.
Juri Izdryk wird Texte lesen, die von Tausenden von Ukrainer*innen geliebt werden, darunter Gedichte aus seiner jüngsten Sammlung „Kollektion“, die 2023 bei Meridian Czernowitz erscheint. Das Werk von Juri Izdryk zeichnet sich durch seine Tiefe und Philosophie aus und berührt die intimsten Winkel der menschlichen Seele. Einst war Izdryk als Herausgeber und Ideologe der legendären gegenkulturellen Selbstverlagszeitschrift „Chetver“ und als Autor experimenteller Prosa wie des Romans „Wotzek“ bekannt. Heutzutage ist Izdryk jedoch als Musiker und Autor von Gedichten bekannt, die sich im Internet rasant verbreiten und oft als Inschriften an den Wänden ukrainischer Städte zu finden sind.
Yaryna Chornohuz wird ihre Sammlung „[dasein: Verteidigung der Präsenz]“ vorstellen, deren Gedichte wichtigen und tragischen Momenten der Geschichte der Süd- und Ostukraine gewidmet sind, insbesondere der Erinnerung an Städte wie Skadovsk, Siverskodonetsk und Mariupol. Für diese Sammlung erhielt die Autorin den Schewtschenko-Preis für Literatur (2024). Während ihrer Lesung wird Yaryna Chornohuz auch neue Texte lesen, die die Realität des Krieges und der Verteidigung der heutigen Ukraine widerspiegeln.
Das Projekt wird vom Ukrainischen Buchinstitut und der Robert Bosch Stiftung unterstützt.