12. September 2019, 19:00
Lesung und Gespräch mit Jurij Andruchowytsch und Kateryna Kalytko
Moderation: Judith Schifferle. Dolmetscherin: Evgenia Lopata, Kulturträgerin, Lyrikfestival Meridian Czernowitz.
Jurij Andruchowytsch (*1960) und Kateryna Kalytko (*1982) leben und schreiben beide in der Ukraine. An diesem Abend stellen sie ihre erstmals ins Deutsche übertragenen Texte vor und geben darüberhinaus Einblicke in die heutige Ukraine. Der Roman «Karpatenkarneval» von Jurij Andruchowytsch wurde im Herbst 1990 von dem damals noch 30-jährigen Lyriker und Performance-Künstler geschrieben und ging als legendärer Bilderstürmertext und Skandal in die Geschichte ein. Andruchowytsch zerstörte mit diesem Roman die ukrainische Literatursprache, um sie neu zu erfinden. Rückblickend gesehen stellt er den genialen Auftakt zu den berühmten Prosawerken Moscoviada, Perversion und Zwölf Ringe dar. Kateryna Kalytko ist Schriftstellerin, Übersetzerin der ehemaligen jugoslawischen Sprachen und Mitglied von P.E.N in der Ukraine. Von ihr sind bereits acht Gedichtbände erschienen, zuletzt «Niemand kennt uns hier und wir kennen hier keinen» (2019, Meridian Czernowitz Verlag) sowie zwei Werke literarischer Kleinprosa. Sie erhielt bereits mehrere Auszeichnungen darunter den Joseph-Conrad-Literaturpreis 2017, BBC Ukraine – Buch des Jahres 2017 (für das Buch „Land der Verlorenen“) und den Vilenica Crystal 2016.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Verstärkung des Klanges ukrainischer Stimmen in Europa“ in deutscher Sprache statt und wird von der Internationalen Literaturkorporation Meridian Czernowitz, dem Paul-Celan-Literaturzentrum Czernowitz in Kooperation mit dem Philosophicum organisiert und findet mit Unterstützung durch die Ukrainian Cultural Foundation statt.