Melodisch, patriotisch, hochpolitisch – so sieht ukrainischer Rock aus. Beim Abschluss der Deutschlandtournee Serhij Zhadans kam in Köln eine Mischung aus Volksfest und Protest-Party auf.
„Es wird heute keine Literatur mehr geben“, versichert der Schriftsteller Serhij Zhadan dem Publikum zu Beginn seines letzten Konzerts in Deutschland. Eigentlich hatte es sie aber auch kurz zuvor, bei der Podiumsdiskussion mit Navid Kermani, nicht gegeben. Hier hatte größtenteils Zhadan geredet, hauptsächlich über ukrainische Politik. Das Konzert ist dann die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Wo Zhadans verfeinerte literarische Texte oft absichtlich untertreiben, brauchen seine Lieder, wie es sich im Punk gehört, nichts vor- oder herunterzuspielen.