Anlässlich des 100. Geburtstages des weltbekannten deutschsprachigen Dichters Paul Celan veranstalten die NGO “Kulturnyi kapital” und das Ukrainische Atelier für Kultur und Sport e.V. vom 23. bis 28. November 2020 eine Vortragsreihe zum Leben und Werk eines der größten deutschsprachigen Dichters des 20. Jahrhunderts. Das ist die Hauptetappe des gleichnamigen Projektes, das seit Juli 2020 in der Ukraine und in Deutschland realisiert wird.
Die Vortragsreihe wird virtuell in Deutsch und Ukrainisch präsentiert. Die Vorträge wurden in fünf europäischen Städten aufgezeichnet: Czernowitz, Paris, Berlin, Kyiw und Prag. Die Lektoren sind bekannte Literaten, Übersetzer*innen, Literaturwissenschaftler*innen, unter denen:
Bertrand Badiou – Co-Leiter der Paul-Celan-Arbeitsstelle der École normale supérieure in Paris, Herausgeber von Werken und Briefen Celans in Deutschland (Suhrkamp Verlag) und in Frankreich (Editions du Seuil). Gemeinsam mit Eric Celan betreut er den Nachlass des Dichters.
Mark Belorusez – Literaturwissenschaftler, Übersetzer der Gedichte von Paul Celan ins Russische.
Oleksandr Bojtschenko – Literaturwissenschaftler, Schriftsteller, Übersetzer.
Chrystyna Wenhrynjuk – Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin, Künstlerin.
Serhij Zhadan – Dichter, Prosaschreiber, Musiker, Übersetzer der Gedichte von Paul Celan ins Ukrainische.
Evgenia Lopata – Leiterin des Internationalen Lyrikfestivals Meridian Czernowitz, Chefredakteurin des gleichnamigen Verlags, Projektmanagerin u.a. im Paul-Celan-Literaturzentrum (Czernowitz).
Igor Pomeranzew – Dichter, Prosaschreiber, Rundfunkjournalist.
Sviatoslav Pomeranstev – Präsident der Internationalen Literaturkorporation Meridian Czernowitz, Verleger, Aktivist, Unternehmer.
Petro Rychlo – Literaturwissenschaftler, Übersetzer des lyrischen Gesamtwerkes von Paul Celan ins Ukrainische.
Yōko Tawada – japanische Schriftstellerin, die in Berlin lebt und in japanischer sowie deutscher Sprache schreibt, beschäftigt sich mit dem Werk Paul Celans
Eric Celan – Sohn von Paul Celan, gemeinsam mit Bertrand Badiou betreut er den Nachlass des Dichters.
Thomas Sparr – deutscher Literaturwissenschaftler und gemeinsam mit Ulla Unseld-Berkéwicz und Jonathan Landgrebe Geschäftsführer des Suhrkamp Verlags, bei dem die Rechte an den Gedichten von Paul Celan liegen.
Im Rahmen der Celan-Literaturtage wird auch der Film der Regisseurin und Dichterin Susanne Ayoub „Antschel“ gezeigt, ein Landschaftsfilm der anderen Art, der es vermag, kunstvolle Sprachbilder von Celans Gedichten visuell zu interpretieren, ergänzt durch Erzählungen und Berichte von Celans früherem Freund und Weggefährten Klaus Demus. Film auf Deutsch mit ukrainischen Untertiteln.
„Ein solches Projekt ist ein unschätzbar wertvoller Beitrag zum Literaturerbe der Welt, denn es bündelt die Reflexionen der wichtigsten Celan-Kenner*innen der Gegenwart und macht sie zugleich dem Publikum des 21. Jahrhunderts frei zugänglich. Die Vortragenden sind u.a. Dichterinnen und Dichter, die in Czernowitz, der Stadt Paul Celans, leben und schreiben, die Betreuer*innen des Nachlasses des Dichters und Übersetzer*innen seiner Gedichte, die gemeinsam die Erinnerung an Paul Celan und sein Lebenswerk bewahren“, meint Evgenia Lopata, die künstlerische Leiterin dieses Projektes.
Von 23. bis 28. November werden täglich jeweils zwei Vorträge (in Originalsprache und als Übersetzung) auf der Facebook-Seite des Paul-Celan-Literaturzentrum und Meridian Czernowitz, sowie auf der aktualisierten Website von Paul-Celan-Literaturzentrum unter www.celanzentrum.com veröffentlicht.
Alle 10 Vorträge in ukrainischer und deutscher Sprache, sowie der Film „Antschel“ werden nach dem Festival auf der Website und auf dem YouTube-Kanal des Paul-Celan-Literaturzentrums frei zugänglich bleiben.
Veranstalter: Ukrainisches Atelier für Kultur und Sport e.V. und NGO „Kulturnyi kapital“ (bekannt für Projekt „Internationales Lyrikfestival MERIDIAN CZERNOWITZ“). Die Veranstaltungen finden im Rahmen des Projektes „Paul-Celan-Literaturtage 2020 (Lesungen, Diskussionen und Buchpräsentationen in der Ukraine und in Deutschland)“ statt.
Das Projekt wird durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.
Weitere Termine:
Lesereise (Präsentation der Anthologie in Deutschland): März – April 2020 (verschoben wegen der zunehmenden Verbreitung von Covid-19 in Deutschland);
Buchpräsentation auf der Leipziger Buchmesse, Leipzig: 27-30.05.2021.